zurück

Deutschlands Dreifacher Triumph: Friedrich holt erneut den Titel im Zweierbob

Von Frank Kastner

Lake Placid (USA) – Nach 22 Jahren seit André Langes Gold triumphiert nun Francesco Friedrich (34) wieder als deutscher Bob-Weltmeister in Lake Placid. Der aus Pirna stammende Doppelsieger bei den Olympischen Spielen setzte sich erneut als Champion im Zweierbob durch.

"Jeder Lauf war spannend – insbesondere die ersten beiden haben uns buchstäblich den Hintern gerettet", erläuterte Friedrich, der im Ziel ein begeistertes "Yes" in den Himmel rief.

Mit zwei besten Laufzeiten in vier Durchgängen setzte sich der Sachse gemeinsam mit Anschieber Alexander Schüller (27) auf der anspruchsvollen Strecke des Mount van Hoevenberg mit einem Vorsprung von lediglich 0,03 Sekunden an seinem langjährigen Konkurrenten Johannes Lochner (34) durch. Lochner hatte zuvor zusammen mit Georg Fleischhauer (36) 2023 in St. Moritz kaum die Vorherrschaft des Ausnahmepiloten beenden können.

Der erst 23-jährige Adam Ammour zusammen mit Benedikt Hertel (28) komplettierte das starke Abschneiden der Deutschen und sicherte sich den dritten Platz.

Der dritte Erfolg in Folge im kleinen Schlitten nach Siegen in Altenberg (2021) und Winterberg (2024) gewinnt im US-Bundesstaat New York zusätzlich an Bedeutung, da die deutschen Teams auf dieser Bahn bereits 2009 und 2012 ohne WM-Gold blieben.

Johannes Lochner bricht Bahnrekord – doch Friedrich setzt noch einen drauf

Nachdem Friedrich nach zwei Läufen knapp mit 14 Hundertstelsekunden Vorsprung in Führung lag, erzielte er im dritten Durchgang den alten Streckenrekord, der seit 2003 von dem Kanadier Pierre Lueders gehalten wurde.

Doch Lochner legte nochmal zu und stellte mit einer Zeit von 54,52 Sekunden einen neuen Bahnrekord auf – ein echter Angriff auf das Gold. Vor dem letzten Lauf verkürzte der Berchtesgadener den Rückstand auf Friedrich auf lediglich sechs Hundertstel.

Im vierten Lauf, bei Schneefall, ging Lochner mit einer Startzeit von 5,01 Sekunden erneut vor, hielt eine nahezu perfekte Linie im Eiskanal und feierte bereits im Ziel, obwohl Friedrich noch am Anfang wartete. In den Zwischenzeiten lag Friedrich schon einige Hundertstelsekunden zurück. Als Lochner kurzzeitig zum Freudensprung ansetzte, holte Friedrich in den letzten Kurven in wahrer Dominator-Manier auf und sicherte sich zusammen mit dem Viererbob seinen insgesamt 15. WM-Titel.

"Wie macht er das nur?", rief Lochner, während er seinen Helm auf den Boden warf. "Das war das härteste Rennen, an das ich mich erinnern kann. Wenigstens gehört jetzt der Bahnrekord uns", resümierte der Wettkampfkämpfer.